МОСКВА, ЕВАНГЕЛИЧЕСКО-ЛЮТЕРАНСКАЯ ОБЩИНА СВВ. ПЕТРА И ПАВЛА
14 Августа 2010 года

Geistliches Wort vor dem Konzert


Jesus antwortete Pilatus: Du hättest keine Macht über mich, wenn es dir nicht von oben her gegeben wäre. Joh. 19, 11

Перевод: Пастырское слово перед концертом

Der römische Landpfleger Pontius Pilatus betritt den Saal. Das ist, wie wenn die Sonne aufgeht. Die kaiserliche Robe erstrahlt. Die kaiserliche Stimme erschallt, und ganz Palästina hält den Atem an. Pontius Pilatus ist der Herr über Leben und Tod im Lande. - Jesus läßt sich von dieser Machtfülle nicht blenden. Von ihm geht göttliche Ruhe und heilige Entschlossenheit aus. Er hält dem Prokurator einen Kleinkursus in biblischer Staatsbürgerkunde. Gott hat alle Machthaber in ihr Amt eingesetzt, seien sie Könige in Erbfolge, seien sie vom Volk gewählt oder haben sie sich an die Macht geputscht.

Durch den Staat wird Leben geschützt. Dazu muß er Macht ausüben. Er bewahrt vor Chaos, Aufruhr und Anarchie. Ohne Macht würde »eins das andere fressen«, sagt Martin Luther. Auch die Macht des Pontius Pilatus ist göttliche Leihgabe. Pontius Pilatus war uneinsichtig. Er hatte klar erkannt: Jesus ist unschuldig. Seine Pflicht wäre es gewesen, Jesus freizugeben und sein Leben zu schützen. Das gelang ihm aber nicht. Der anscheinend so objektive Statthalter wurde erpreßt von der religiösen Führung des Volkes Israel. Er ließ es zu, daß man seine politische Macht mißbrauchte. Für die Wahrheit wollte er nicht eintreten, jetzt muß er für die Lüge eintreten. Geradezu kläglich ist es, wie er sich zum Feigling machen läßt. Er kann seine Hände nicht mehr in Unschuld waschen.

Doch sogar diesen feigen Statthalter benutzt Gott noch, um unser Heil im Kreuz seines Sohnes zu vollbringen. Auch dazu hatte dieser seine Macht von oben. Auch den Machthabern gilt daher freilich der Ruf zur demütigen Umkehr im Namen Jesu, dem alle Gewalt gegeben ist im Himmel wie auf Erden.


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