МОСКВА, ЕВАНГЕЛИЧЕСКО-ЛЮТЕРАНСКАЯ ОБЩИНА СВВ. ПЕТРА И ПАВЛА
17 Сентября 2010 года

Predigt in der Vesper am Freitag der 16. Woche nach Trinitatis


Ihr seid teuer erkauft; werdet nicht der Men­schen Knechte. Liebe Brüder, ein jeder bleibe vor Gott, worin er berufen ist.

1. Korinther 7, 23­24

Перевод: Проповедь на вечерне пятницы 16-ой недели после Троицы

»Aber ich muß meiner Familie doch was bieten!« entgegnete mir der Monteur nach der Reparatur meiner Waschmaschine an einem der Sonntage. Zehn Jahre hatte er keinen Urlaub gemacht. »War das wirklich notwendig?« hatte ich gefragt. Wer will seiner Familie nicht finanzielle Sicherheit bieten, aber wäre gemeinsame Zeit nicht oft viel wichtiger? Ich kenne Männer und Frauen, die sich für die eigenen überhöhten An­ sprüche, oder die anderer kaputtarbeiten. Oft ist der Blick nur darauf gerichtet, was andere besitzen, was andere können und leisten. Schon die Christen in Korinth müssen nach dem Stand anderer geschielt haben, von dem sie sich mehr versprachen: Der Heidenchrist schielte nach dem Judenchristen und der Sklave nach dem Freien und meinte, nur so sei christliche Existenz möglich. Paulus ermahnt deshalb, in dem Stand zu bleiben, in dem man zum Glauben gekommen ist. Die Ein­trittskarte für die christliche Gemeinschaft ist nicht, was man hat oder kann. Außerdem ist sie durch Jesu Tod und Auferstehung längst bezahlt. So können Heidenchrist, Judenchrist, Sklave und Bürger miteinander Gemeinschaft haben, weil sie alle mit Gottes Gnade beschenkt sind. Für die griechische Umwelt war das ungeheuerlich, aber es machte auch neugierig: »Wie­so geben die sich überhaupt miteinander ab?« Als Christen brauchen wir nicht nach dem zu schielen, was sich andere leisten können oder was sie alles schaffen, so reizvoll das manchmal ist. Wir müssen uns nicht knechten lassen durch unsere eige­nen Ansprüche, oder durch die, die uns andere ein­reden. Bücken wir auf Jesus Christus. Er liebt uns und schenkt uns Frieden und Gemeinschaft mit Gott. Aber er schenkt uns auch Frieden mit uns selbst ­mit unseren Ansprüchen und tatsächlichen Möglich­keiten.


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