МОСКВА, ЕВАНГЕЛИЧЕСКО-ЛЮТЕРАНСКАЯ ОБЩИНА СВВ. ПЕТРА И ПАВЛА
08 Октября 2010 года

Vesper am Freitag den 8. Oktober 2010


Der Gott aber der Geduld und des Trostes gebe euch, daß ihr einträchtig gesinnt seid untereinander, Christus Jesus gemäß.

Römer 15, 5

Перевод: Вечерня в пятницу, 8-го октября 2010

Das ist ein guter Wunsch. Mit dem kann man getrost, in den neuen Tag hineingehen. Wie tröstlich, dass wir wissen, daß unser Gott ein »Gott der Geduld« ist. Das wird uns gesagt, die wir so ungeduldig sind, oft mit uns selbst, noch viel öfter mit anderen. Der »Gott der Geduld« nimmt uns immer wieder an, ruft uns immer wieder neu in seine Gemeinschaft, läßt uns als seine Kinder leben. Er ist ein »Gott des Trostes«, d. h. doch, bei ihm sind wir an der richtigen Stelle, wenn wir mit den verschiedensten Verwundungen und Verletzungen, die das Leben oder andere Menschen uns geschlagen haben, nicht zurecht kommen.

Das alles gilt, und ich nehme davon nichts zurück. Aber unser Wort zielt eigentlich noch in eine andere Richtung. Der Gott der Geduld und des Trostes wolle uns geben, »daß wir einträchtig gesinnt sind untereinander«. Hier werden unsere Differenzen angesprochen, die uns von unseren Nächsten trennen. Wer da im einzelnen Schuld hat an diesen Differenzen, spielt an dieser Stelle überhaupt keine Rolle. Wo immer Eintracht in Gefahr ist, da spricht dieses Wort hinein.

Dieser Wunsch des Apostels Paulus will uns nun freilich auch motivieren, etwas dazu zu tun, wo diese Eintracht in Gefahr oder schon zerbrochen ist. Weil der »Gott der Geduld« mit uns Geduld hat und uns mit unseren Verfehlungen trägt, erwartet er nun auch von uns die Bereitschaft, dem anderen die Hand zu reichen. Das »gelebte Vaterunser« würde uns hier helfen: »Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigem«. Eins ist nicht ohne das andere. Aber wo wir vergeben, dürfen wir auf die Vergebung trauen, die Jesus Christus uns erwirkt hat.


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