МОСКВА, ЕВАНГЕЛИЧЕСКО-ЛЮТЕРАНСКАЯ ОБЩИНА СВВ. ПЕТРА И ПАВЛА
04 Марта 2010 года

Predigt


Hört, ihr Ungehorsamen, werden wir wohl Wasser hervorbringen können aus diesem Felsen?

Перевод: Проповедь в четверг 2 недели великого поста

Brüder und Schwestern, das Volk in der Wüste fängt an, unwillig zu werden. Es zweifelt an Gottes Fürsorge und fragt, warum es aus Ägypten an diesen bösen Ort geführt worden ist, wo es weder Feigen noch Weinstöcke noch Wasser gibt. Die Volksklage steigert sich zum Todeswunsch: „Ach dass wir umgekommen wären!“ (Vers 3).

Jeder Gläubige erlebt auf seinem Lebensweg sowohl Stunden von Befreiung wie auch Wüstenzonen. Aber beides kommt aus der Hand Gottes! Wer glaubt, dass nach Stunden der Befreiung schon sofort das gelobte Land erreicht wird, wo Milch und Honig fließen, der täuscht sich. Israel muß durch die Wüste, bevor es in das gelobte Land wird einziehen dürfen.

In der auferlegten Mühsal der Wüstenwanderung ist die Versuchung groß, sich zur Sklaverei der Vergangenheit zurückzusehnen. Die glücklichen Momente – die wiederhergestellte Freiheit, wo wir die Verfolger wie durch eine Flutwelle abgetrennt hinter uns haben lassen können, wo wir unsere äußere und innere Zwangsjacken abgeworfen haben und Ketten drinnen in der Seele und draußen am Körper auf einmal wie weggespült waren geraten sehr leicht in Vergessenheit.

Wie Wüste, ganz gleich wie und wo wir sie erleben, kann geradezu zur Glaubenskrise werden. Es ging nicht nur dem Volk Israel so, sondern auch Mose und Aaron, die dem Vol voller Zweifel diese Frage stellten. Der zweifelnde Ton war völlig unangemessen, denn Gott hatte ihnen ja zugesagt, dass der Felsen Wasser geben werde (Vers 8), was er dann auch tat (Vers 11). Israel hätte sich doch an vorhergehenden Speisungen in der Wüste erinnern können: dass Gott seiner Schöpfung nie das verweigert, was sie gerade zum Leben braucht. Warum ist doch das Volk so vergesslich? Was war des Volkes Dankbarkeit? Kreuzige, kreuzige ihn! – das haben sie Pilatus geschrien. Und wir – sind auch wir so vergeßlich, mißtraurisch und undankbar? Werden wir auch einmal unendliche Güte und Liebe Gottes vergessen, mit der Er uns immer wieder mit seinem Leib und kostbaren Blut speist?


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